Dolberg:
Wer Westernreiten hört, hat meist sofort das Bild des Malboro Mannes in der untergehenden Sonne vor
Augen und denkt an Freiheit und Abenteuer. Klar; ein wenig Romantik gehört auch dazu, aber
Westernreiten ist mehr als die Anhäufung dieser Klischees. Das soll unter anderem auch das zweite
Western-Freizeit-Turnier am Samstag, 26. Juli, ab 10.30 Uhr auf dem Gestüt Henneberg in Dolberg,
Alleestr. 100 zeigen. Hierzu werden rund 200 Anhänger des Westernreitens mit 40- 50 Rassepferden
erwartet. Karin und Bernhard Fahle betreiben hier eine Zucht von Westernpferden der Rassen Quarter
Horse und Appaloosa. Star der Zucht ist der Hengst Peponitas last Chex, der vor zwei Jahren in
Kreuth Europameister der Disziplin "Senior working Cowhorse" wurde. Dabei gilt es, festgelegte
Aufgaben zu bewältigen; die sich alle aus der Arbeit mit der Rinderherde herleiten. Auch in diesem
Jahr hatte der Hengst bereits Erfolge zu verzeichnen.
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So qualifizierte er sich in Bremen für die deutschen Meisterschaften, die in Mannheim stattfinden.
Recht neu im Stall hat Bernhard Fahle noch einen zweiten Hengst, einen Appaloosa. "Der ist eine
Granate spätestens im nächsten Jahr reitet der in der höchsten Klasse", schwärmt Fahle. Pferdezucht
betreibt Fahle bereits seit rund 15 Jahren. Angefangen hat er mit Warmblütern. Den Western-Virus f
ing er sich im Jahr 1995, als er zum ersten mal im Urlaub zum Rindertreiben nach Wyoming gefahren ist.
Dort verbrachte er sechs bis zehn Stunden täglich im Sattel, trieb tausende von Rindern aus der Ebene
zu den Sommerweiden in die Rocky Mountains und ließ sich am Abend das Barbecue schmecken. Ebenso
erfuhr er, das Westernreiten noch mehr ist, nämlich ein anspruchsvoller Sport mit besonderen
Pferderassen. Für die interessiert er sich seither und hat seine Zucht auf sie umgestellt.
Der harte Alltag bei der Arbeit mit Rindern stellt ganz besondere Aufgaben an die Pferde. Kraftvoll
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und wendig müssen sie sein, arbeitswillig und gutmütig, und am besten haben sie noch einen
Hüteinstinkt wie ein Hirtenhund. Vor allem Pferderassen wie Quarter Horse, Appaloosa und Paint
Horse erfüllen diese Anforderungen. Auch im Westernreiten sind diese Eigenschaften besonders
gefragt. Ebenso werden von den Reitern andere Fertigkeiten verlangt wie im normalen Pferdesport.
Der hat in Westfalen weite Verbreitung gefunden. Hingegen ist das Westernreiten noch etwas
Exotisches.. Kein Wunder also dass die Ranch auf dem Henneberg mit der Zeit zu einem Treffpunkt
für Westernfreunde wurde. Am ersten Freitag eines jeden geraden Monats ist ein Stammtisch auf dem
Gestüt Henneberg. Hin und wieder brachten sie auch ihre Pferde mit, um sich gegenseitig in ihrer
Reitkunst zu beurteilen. Daraus entwickelte sich zum ersten mal ein kleines Turnier. In diesem Jahr
nimmt es bereits größere Ausmaße an. Sogar ein offizieller Wertungsrichter wird kommen. jim
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